Treffpunkte und Schwulen-Lokale in Berlin-Mitte 1933 - 1945

Adolf Brand gründet 1896 mit dem Publikationsorgan „Der Eigene“ die erste Homosexuellenzeitschrift der Welt. Ein Jahr später bringt er mit Magnus Hirschfeld eine Petition zur Abschaffung des § 175 RStGB auf den Weg. Doch Mitglied des Wissenschaftlich-Humanitären Komitees wird er nicht. Er kann die medizinisch begründete Theorie Hirschfelds von einer homosexuellen Veranlagung nicht teilen.

Einen Einblick in die von Homosexuellen frequentierten Lokale, Ausflugsorte und Treffpunkte der Jahre 1933 bis 1945 vermitteln heute nur noch die Gerichtsakten – also die erpressten Aussagen von Verfolgungsopfern. Hinweise geben auch die Lokalverbote für SS-Leute und Uniformträger.

Die nebenstehende Übersicht für Berlin-Mitte ist auf der Grundlage eines Pharus-Plans von 1941 erarbeitet worden. Die große Zahl der Treffpunkte mag eine lebendige Atmosphäre suggerieren – doch wird hier nicht sichtbar, dass die Lokalitäten nicht zeitgleich bestanden. Ebensowenig ist die Angst der Besucher vor Lockspitzeln und Kripo- bzw. Gestapobeamten zu sehen.

Text und Adressenrecherche: Ursula Meinhard

Treffpunkte und Lokale in Berlin-Mitte 1933 bis 1945